Ein starkes Sextett
RHEINFUSSBALL analysiert die Chancen der Kölner Landesligisten.
Deutz 05
Von der Konkurrenz als klarer Titelfavorit gehandelt, ruft die SV Deutz 05 für die neue Spielzeit der Landesliga ein bescheideneres Ziel aus: „Bitte nicht wieder eine so nervenaufreibende Saison“. Nachdem in der letzten Spielzeit bis kurz vor Schluss um den Verbleib in der Liga gezittert werden musste, wollen sich die Rechtsrheinischen diesmal frühzeitig von der „roten Zone“ lösen. „Ich gehe nicht in eine Saison, um sechs oder sieben Siege zu erzielen und gerade eben die Klasse zu halten“, macht Trainer Raimund Kiuzauskas klar, dass diesmal andere Gefilde angepeilt werden. Das Markenzeichen der technisch versierten Deutzer soll weiterhin die fulminante Offensive sein. Satte 81 Mal traf sie in der letzten Saison ins Glück. Allerdings glaubt der Coach nicht, dass sich an die grandiose Rückrunde nahtlos anknüpfen lässt, denn mit Norman Wermes verlässt eine zentrale Stütze der Offensivabteilung die Rechtshreinischen in Richtung des TV Herkenrath. „Das ist ein Verlust, der uns schmerzt. Wir sind Norman zu Dank verpflichtet, dass er diesen schweren Weg in der letzten Saison mit uns gegangen ist“, ist sich Kiuzauskas bewusst, welchen Reiz der Mittelrheinligist ausübt. Von einer Schwächung des Kaders kann jedoch keine Rede sein – schließlich holte die SVD gleich zwölf Neuzugänge an die Dr.-Simons-Straße. Die jungen Spieler stehen symbolisch für den perspektivischen Aufbau der Deutzer, die in der Vergangenheit oft mit Fluktuation im Kader zu kämpfen hatten. Das soll nun vorbei sein. Teambuilding-Maßnahmen, Trainingslager und Mannschaftsabende prägten die Vorbereitung der Rechtsrheinischen, die mit geschlossener Mannschaftsleistung angreifen wollen.
SG Worringen
Bayer Kesisoglu denkt mit gemischten Gefühlen an sein Landesliga-Debüt bei der SG Worringen. Denn die Nordkölner stehen vor einem personellen Umbruch: Bis auf drei sind alle Spieler des Kaders neu. Auch das Funktionsteam rund um den ehemaligen Mittelrheinliga-Coach muss sich erst eingewöhnen und hat einige Baustellen ausgemacht, die intensive Arbeit erfordern: „Wir freuen uns auf den Saisonstart, aber über vier Wochen mehr Vorbereitungszeit hätten wir uns auch nicht beschwert.“ Seine Aufgabe in Worringen betrachtet der erfahrene Trainer als langfristig und umfassend. Neben der sportlichen Weiterentwicklung geht es vor allem um die Realisierung eines nachhaltigen Konzeptes für den Verein. Die traditionelle Fluktuation von Spielern und Trainern soll ein Ende haben, mit viel Geduld will die SG schrittweise ein homogenes Umfeld mit einer funktionierenden ersten Mannschaft als Aushängeschild etablieren. „Ich bin nicht für ein bis zwei Spielzeiten nach Worringen gekommen, sondern um mittelfristig ein schlagkräftiges Team mit einem stabilen Kern an Spielern aufzubauen. Das wird eine Herkules-Aufgabe“, erklärt Kesisoglu sein Vorhaben. Ob das bereits in dieser Spielzeit funktioniert, kann der Nachfolger von Silvio Passadakis nicht einschätzen. Vor allem in der Defensive hapert es, dort fehlt es an Stabilität. Deshalb werde es rund zehn Spieltage dauern, ehe er sagen könne, in welcher Tabellenregion sich die SG einpendeln werde. Was die Endplatzierung angeht, da ist sich Kesisoglu jedoch sicher, geht es in erster Linie darum, vier andere Mannschaften hinter sich zu lassen. „Es kommt darauf an, das Schiff immer wieder in der Bahn zu halten“, so der Coach.
FC Pesch
Sollte der FC Pesch noch einmal eine so nervenaufreibende- Spielzeit absolvieren, hat Trainer Peter Mauß seinen Rücktritt angekündigt. „Solche Saunagänge wie in der letzten Saison will ich an der Seitenlinie nicht noch einmal erleben – dann wechsle ich zum Halma“, lacht der 54-Jährige mit Blick auf die Achterbahnfahrt seiner Mannschaft in der letzten Saison. Mit 41 Zählern landete der FCP schlussendlich auf einem trostlosen 11. Tabellenplatz. „Es hat an Konstanz gefehlt. In der Hinrunde als Abstiegskandidat gehandelt, waren wir in der Rückrunde auf einmal Aufstiegsaspirant“, hat Mauß die Ursachen dafür ausgemacht. Dann habe seine Mannschaft zu viel nachgedacht und den Schwung der Siegesserie nicht mit ins Saisonfinale nehmen können.
In der kommenden Saison steht der Nachwuchs im Vordergrund. Mit Jannis Häck, Marius Mauß und Furkan Nurdogan stoßen drei A-Jugendspieler zur ersten Mannschaft. In Kombination mit gestandenen Neuzugängen wie Ehrenfelds Top-Torjäger Alexander Kurek, Oliver Noster von Hilal-Maroc sowie Miron Wessels und David Clauss, die vom Lokalrivalen SG Worringen nach Pesch wechseln, sieht Mauß eine breit gefächerte Mannschaft. „Wir sind gut aufgestellt und haben uns offensiv qualitativ verstärkt.“ Den Verlust von Tugra Mercan, der sich Alemannia Aachen II anschließt, Deniz Kayla, den es zu den „Zwanzigern“ nach Frechen zieht und Jakob Welter, der zum TFC wechselt, habe der Verein gut kompensieren können. In der Vorbereitung schwitzen die Neuzugänge mit alteingesessenen Peschern um die Wette, um zum Saisonstart topfit zu sein. „Ich bin mir sicher, dass wir diesmal kein Rauf und Runter erleben werden“, gibt sich der Trainer selbstbewusst.
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