Kellerduell ohne Torgarantie

Fortuna am Freitag in Großaspach wieder mit Hartmann

Stefan Kleefisch
13. Dezember 2018, 13:47 Uhr

Ohne Maik Kegel (Gelb-Rot-Sperre) muss die Fortuna am Freitag in Großaspach antreten. Foto: Augstein

Wenn der 17. am Freitag (19 Uhr) beim 15. in der Mechatronik-Arena gastiert, rechnen nur die tollkühnsten Optimisten mit einem Torfestival. Vor dem Duell der Kölner Fortuna beim „Dorfklub“ Großaspach sprechen schlichtweg alle Zahlen dagegen. Im Schnitt gelang den beiden abstiegsbedrohten Teams nicht mal ein Treffer pro Spiel: Köln (17), Großaspach (15). Im Fautenhau kommen die Hausherren auf eine Bilanz von 9:7-Toren in neun Partien, davon waren sechs Remis. Die größte Misere bei der Elf von Tomasz Kaczmarek ist die nach wie vor anhaltende Torflaute. 

Inklusive Pokal sind die Kölner unter ihrem neuen Trainer seit 570 Minuten ohne eigenen Treffer. Eine scheinbar unendliche Nullnummer. Zumindest gab es jüngst einen Punkt beim 0:0 gegen die Münchner Löwen. „Wir können aus dem Spiel gegen 1860 ein paar positive Sachen rausziehen. Wir haben in dem Spiel insgesamt mit einem anderen System sehr wenig zugelassen. Das ist für uns eine Option mit drei Innenverteidigern zu spielen. Das gibt uns mehr Möglichkeiten bei defensiven und offensiven Standards. Das Ziel ist es aber natürlich auch, sich mehr Torchancen rauszuspielen, als gegen 1860. Gegen Würzburg war die Anzahl noch deutlich höher. Wir haben eine positive Tendenz und fahren mit einem guten Gefühl dahin“, sagt Kaczmarek, der gegen 1860 mit einem 3-5-2 aufwartete. Ob dieses System auch in Großaspach praktiziert wird, lässt Kaczmarek offen: „Nicht unbedingt. Die Mannschaft hat sich defensiv darin sehr wohl gefühlt. Aber, wir sind auch in der Lage 4-4-2 oder 4-2-3-1 zu spielen, das haben die Jungs in den letzten Jahren immer gut gespielt.“

Ein Wiedersehen gibt es für Kaczmarek mit Großaspachs Coach Florian Schnorrenberg, mit dem er den Fußballlehrerlehrgang in Hennef bestritt: „Ich kenne ihn aus den Duellen mit der Viktoria gegen Erndtebrück. Das waren die ersten Begegnungen. Da hat er aus wenig viel gemacht. Wir haben ein kollegiales Verhältnis.“

Bei der Frage nach den Qualitäten des Gegners kommt Kaczmarek zunächst auf den Zustand des Rasenplatzes zu sprechen: „Ich erwarte einen schlecht bespielbaren Platz in Großaspach, der ist dafür bekannt, dass er um die Jahreszeit in keinem guten Zustand mehr ist. Mit Sicherheit wird das in der Hinsicht nicht einfach. In Großaspach wird sehr ruhig gearbeitet. Sie sind jetzt auch in einer Ergebniskrise drin und dadurch etwas verunsichert. Sie haben ein sehr gutes, temporeiches Umschaltspiel und zwei, drei sehr interessante Offensivspieler. Mit Gehring, Leist und Röttger haben sie eine zentrale Achse.“ Großaspach hat die letzten drei Spiele verloren.

Personell hat Kaczmarek mit Moritz Hartmann nach seiner Operation an der Hand wieder eine weitere Alternative. Dafür fällt Spielmacher Maik Kegel wegen einer Gelb-Rot-Sperre aus. „Ich habe die Wahl zwischen Andersen und Kurt, da ist noch keine finale Entscheidung gefallen“, sagt er dazu. Nicht zur Wahl stehen Robin Scheu und Maurice Exslager, die „bis auf weiteres suspendiert bleiben“, so Kaczmarek. Dennoch ist er optimistisch, dass unter seiner Ägide endlich der erste Treffer erzielt werden kann: „Nach den schweren letzten Wochen hatten wir uns gegen 1860 mehr auf die Defensivarbeit fokussiert. Pintol und Dahmani haben eine sehr gute Trainingswoche hinter sich. Auch Moritz Hartmann, der nach seiner Verletzung wiederkommt. Wir haben mit Eberwein sicher einen weiteren Spieler, der offensiv gut ist. Wir haben Qualität über Standards, weil wir eine große Mannschaft auf dem Platz haben. Wir sind in der Lage, torgefährlich zu werden.“

Für die Defensive dürfte Bernard Kyere wieder im Kader auftauchen. „Er ist im letzten Spiel kurzfristig krank ausgefallen. Er ist mit Sicherheit eine Option, ich halte viel von dem Spieler. Ich habe vier sehr gute Innenverteidiger. Moritz Fritz hat die letzten Spiele sehr gut gemacht. Aus drei sind jetzt vier geworden. Das ist halt ein Luxusproblem.“

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