30.12.2018
„Wirtschaftskrimi“ am Braunsberg? - Ein Verein schafft sich ab!
Teil 2 unserer großen Reportage über den Niedergang des TV Herkenrath
Mit dem Ziel, der ganzen Sache auch wieder einen offiziellen Rahmen zu verleihen, sollte eine GmbH (Gesellschaft mit begrenzter Haftung) gegründet werden, um den Spielbetrieb der Fussballabteilung auszulagern. Gemäß der in Deutschland gültigen 50+1-Regel wäre der Verein Mehrheitseigner geblieben, während die übrigen 49 Prozent von einem Sponsorenpool um Karsten Nitschke und Ulrike Haeger von Intersport Haeger zum Wohle der Kapitalstärkung getragen werden sollten.
Um eine ordnungsgemäße und verantwortungsvolle Verwendung seiner Gelder zu gewährleisten, sollte Faber allerdings, im Namen des Clubs die entsprechenden Stimmrechte erhalten, was in unzähligen Versammlungen auch verhandelt wurde. Mit dieser Zustimmung verband der Vorstand allerdings wiederum andere Forderungen. So sollte Faber über die finanzielle Lage Rechenschaft ablegen, die gar nicht mehr seine Verantwortunsgbereiche fielen.
Darüber hinaus stellte der Vorstand unverhältnismäßige Forderungen an die noch nicht existierende GmbH., z.B. ein hohes Nutzungsentgeld für die vereinseigenen Sportanlagen sowie die absolute Kostensicherung durch Faber bis zum Saisonende: „Das war für mich das endgültige Aus, zumal ja die Rechtsmäßigkeit der Regionalliga-Lizenz nach
wie vor in Frage steht“.
Auch beanstandete der Mäzen, dass seitens des TVH-Vorstands aus einer ursprünglichen Vereinbarung eigenmächtig ein rechtsverbindlicher Vertrag gemacht wurde. Eine Klarstellung, dass es sich bei den gegenüber dem Verband hinterlegten 35.000 Euro weder um ein Darlehen noch eine Schenkung, sondern um eine Bürgschaft handelte, vermisste Faber ebenso. In gutem Glauben hatte der Gönner den Betrag vorgestreckt, um die vorgegebenen Fristen einzuhalten (siehe Teil eins). Weiterhin sollten seitens der Vereinsoberen als Gründungskosten gedachte Sponsorengelder zur Kapitaleinlage anstatt für langlebige Güter wohl für den operativen Bereich zweckentfremdet werden. „Da war der Missbrauch dieser schon wieder Fakt, und mit meinem Geld wäre ohne Skrupel weitergearbeitet worden“, so Faber.
Autor: Fabian Basdorf
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