Hochkarätiger Härtetest und „Integration durch Sport“

Der FC Blau-Weiss Friesdorf lädt am morgigen Sonntag zu zwei interessanten Testspielen ins Sportzentrum Friesdorf ein.

04. Februar 2017, 16:30 Uhr

Die erste Mannschaft spielt um 15 Uhr gegen den ambitionierten Landesligisten SV Schlebusch, der
als Aufsteiger derzeit den dritten Platz belegt. Es ist zugleich der erste Auftritt der kurz vor Ende der Transferperiode verpflichteten Neuzugänge. Neben Recep Kartal (RHEINFUSSBALL berichtete) sind dies auch Geoffrey Vinda-Monongo (Germania Windeck) und Wojciech Bijan (VfL Leverkusen).

Gegen den SVS erwartet Friesdorfs Trainer Guiseppe Brunetto ein schweres Spiel, das ihm aber die Möglichkeit gebe, von Beginn an unter Wettkampfbedingungen zu spielen: „Die sportliche Leitung hat ihre Hausaufgaben sehr ordentlich gemacht, nun sind wir an der Reihe, das Maximum rauszuholen und die Neuzugänge alle schnell zu integrieren.

"Auf Gründung und Existenz des Vereins aufmerksam machen"

Vor allem um Integration geht es zuvor bereits um 12:15 Uhr, wenn die U23 des FCBW auf den neu gegründeten FC Jawanan Bonn trifft. Der Verein bietet Bonner Flüchtlingen eine neue sportliche Heimat, ab Juli 2017 soll dann auch am regulären Spielbetrieb teilgenommen werden. Zur morgigen Partie erwarten die Vereine zudem prominenten Besuch aus der Bonner Politik.

Der Kontakt zwischen dem FC Blau-Weiß und FC Jawanan kam vor allem über den Geschäftsführer der Friesdorfer, Heiko Kraus und den Vorsitzenden des Migrantenvereins, Safi Khaliqi zustande. Kraus wurde auf die rege Öffentlichkeitsarbeit von Khaliqi aufmerksam, und so überlegte man gemeinsam im Verein, wie dem neuen Club am besten zu helfen sei.

Zunächst wollte Blau-Weiss Friesdorf Trainingsmöglichkeiten und eine Spielstätte zur Verfügung stellen. Dies ließ sich aber aufgrund begrenzter eigener Kapazitäten und überschneidender (Sprach-)Schulverpflichtungen der Flüchtlinge nicht realisieren. So kam schließlich die Idee auf, „im Rahmen eines Freundschaftsspiels auf die Gründung und Existenz des Vereins aufmerksam zu machen“ so Heiko Kraus, der darüber hinaus auch die Verbindung zum Fussballkreis Bonn herstellte. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum organisierten Spielbetrieb!

Jawanans Vorstand Safi Khaliqi kam selbst vor sechs Jahren aus Afghanistan, war dort beim Fernsehen und hat in Deutschland „von Null“ angefangen Journalismus zu studieren. Ihm ist vor allem wichtig, dass seine Spieler über das Freundschaftsspiel „Erfahrungen sammeln und sehen, wie das hier im Fussball so abläuft“. Khaliqis Beweggründe für die Gründung des Vereins waren, den Flüchtlingen, die Möglichkeit zu geben „lose zusammen zu kommen und Fussball zu spielen, Integration durch Sport zu betreiben.“ Seine Mannschaft setzt sich insbesondere aus afghanischen und syrischen Spielern, sowie Akteuren aus Afrika zusammen, die alle unterschiedlich lange in Deutschland sind „und in deren Heimat es keine Hoffnung gibt!

Beide Spiele werden auch von RHEINKICK.TV aufgezeichnet und sind dort in Highlights ab morgen Abend zu sehen!

Autor: Fabian Basdorf

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